Malgorzata Fabricius
Familienaufstellung ...hinter die Kulissen der Sippe schauen
Aktualisiert: 22. Jan.
Als ich vor ca. 20 Jahren meine erste Familienaufstellung hatte, war ich sehr erstaunt, wie tief ich unbewusst in familiäre Geschichten verwickelt war. Ich wollte damals eigentlich nur wissen, warum ich an Prüfungsangst leide. Wir, der Therapeut und ich, fingen mit dem Thema, landeten dann aber bei meinem Vater und seiner Geschichte. Ich habe damals begriffen, was es bedeutet ein fremdes Leben zu leben und dass mich das hinderte, mein eigenes zu genießen.
Es war wie eine Offenbarung: Ich kann dem Unausgesprochenen oder dem Unbewussten ein Gesicht geben und für mich meine Probleme klären. Und da für uns alle die Familie, also Mutter und Vater, der Anfang ist, lohnt es sich dort nach Antworten zu suchen. Wir werden dort hineingeboren und über Jahre geprägt. Ihr energetisches Muster wird auf unser Leben übertragen. Das Kopieren familiärer Muster geschieht unbewusst. Der Grund dafür ist einfach: Du kennst es nicht anders. Von klein auf hast du gelernt, wie du agieren sollst, wie eine Beziehung aussehen kann, was es bedeutet Geld zu verdienen oder es zu verlieren. Deine Eltern waren deine Lehrer. Erst später kamen Schule, Freunde und Religion dazu.
Verläuft das Familienleben harmonisch, wirst du auf das Leben vorbereitet. Hast du viele Freiräume als Kind gehabt, dann kannst du dich auch frei entfalten.
Gibt es aber Unstimmigkeiten, Probleme, Trennungen oder viele Streitigkeiten, dann hat das einen großen Einfluss auf dich und all deine Lebensbereiche: Partnerschaft, Beruf oder Gesundheit. Zum Beispiel versuchen Kinder, deren Eltern sich haben scheiden lassen, unbedingt den Fehler zu vermeiden, wenn sie erwachsen sind. Oft scheitern sie aber und trennen sich von ihren Partnern. Sie wollen es nicht, aber sie können nicht anders.
Aber wie funktioniert die Familienaufstellung eigentlich in einer Sitzung?
Die gute Nachricht ist: Deine Mutter oder dein Vater müssen nicht physisch anwesend sein. Du kannst es alleine regeln. Dafür verwende ich spezielle Figuren. Sie sind die Stellvertreter deiner Familie. Hast du sie aufgestellt, dann kannst du dein Problem aus der Vogelperspektive betrachten. Das hört sich vielleicht ein bisschen abstrakt an, aber es funktioniert wirklich.
Du siehst nicht nur deine familiären Verstrickungen, sondern, was viel wichtiger ist, du kommst ins Fühlen.
So kannst du z. B. erkennen, dass das Leben deiner Eltern oder Vorfahren deinem sehr ähnelt. Und das ist die Ursache für das Gefühl, ein fremdes Leben zu leben. Oder es ist die Ursache dafür, dass deine Beziehungen scheitern oder du in deinem Leben nicht vorankommst.
Wenn wir versuchen das Problem direkt mit unseren Eltern zu klären, werden wir oft nicht verstanden. Oder wir wissen gar nicht erst, wie wir es ansprechen sollen.
Klären wir die Dinge dagegen in einer geführten Sitzung, lösen wir uns von dem familiären Muster.
Wann lohnt es sich eine Sitzung zu buchen?
Immer wenn du gerade eine schwere Zeit durchlebst. Das kann ein ganz bestimmtes Problem bei der Arbeit, in der Beziehung oder mit der Gesundheit sein. Oder etwas Diffuses, wie z. B.: ich bin nicht glücklich und ich weiß nicht was mir fehlt; ich spüre eine Art Ruhelosigkeit und ich kann mir nicht erklären, woher sie kommt.
Familienaufstellung ist nur ein Teil des intuitiven Coachings. Die Arbeit mit Glaubenssätzen ist eine sehr gute Ergänzung. Und macht die Sache wirklich sehr rund.
